Mittwoch, 21. Mai 2008

Coachingtool: Rollentausch

Eignet sich hervorragend zur Vorbereitung auf schwierige Gespräche oder Verhandlungssituationen. Hilfreich ist, wenn dem Klienten der Verhandlungs-/Gesprächspartner persönlich bereits bekannt ist. Das Tool sollte durch eine eingehende Analyse vorbereitet werden: die anstehende Verhandlung, die möglichen Ziele, sowohl des Klienten als auch des Verhandlungspartners und dessen möglicher Befindlichkeiten, Bedürfnisse nach Wertschätzung, Struktur und Befindlichkeiten seines Systems.
Vorgehensweise: es werden zwei Stühle gegenüber aufgestellt. Der Klient nimmt zunächst auf „seinem“ Stuhl Platz und beschreibt/visualisiert den Gesprächspartner auf dem Stuhl gegenüber. Dann eröffnet er das Gespräch. Danach wechselt er auf den Stuhl des Verhandlungspartners. Hier kann der Coach kurz auf die Metaebene gehen und den Klienten sich selbst als Gegenüber aus der Wahrnehmung des Anderen beschreiben. Der Coach leitet dann in den Fluss Gesprächs, indem er resümiert, was der Klient eingangs gesagt hat. Im Fortlauf wechselt der Klient die Stühle und entwickelt das Gespräch. Der Coach kann in einzelnen Phasen katalysieren oder auf die Metaebene gehen. Er steht immer hinter dem Klienten. Er kann das Gespräch auch unterbrechen, wenn es notwendig erscheint, auf der Metaebene den Stand und die weitere Entwicklung zu reflektieren. Auf diese Weise können auch Gesprächsabläufe trainiert werden, indem man sie wiederholt und der Klient Verhaltensalternativen erprobt. In jedem Fall aber erlebt der Klient den Verhandlungspartner auf dessen Stuhl in großer Intensität und kann so dessen Wahrnehmung und Befindlichkeiten besser einschätzen und somit erfolgreicher kommunizieren.
Hinweis: der Effekt tritt nicht ein, wenn man lediglich auf der mentalen Ebene versucht, sich in den anderen „hineinzuversetzen“.

Quelle: Schreyögg, Astrid :Imaginativer Rollentausch; in: Coaching Tools I, hrsg. Von C. Rauen,

Veröffentlicht auf www.mwonline.de in der Ideenfabrik Coaching

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