Sonntag, 22. Juni 2008

La Palma "Para ti"

So heißt das neue Insel Magazin, für Touristen, Residenten und Teilzeitpalmeros. Gut schaut´s aus, das kleine handliche Magazin und viel interessantes und Lesenwertes steht auch drin ( unter anderem unsere Auswanderungsgeschichte, die mir heute, acht Monate danach schon wieder schrecklich lange her erscheint.) Die Optik ist leicht und modern und, wenn ich es nicht schon wüßte, erführe ich hier zum ersten Mal, was ein "cafe leche con leche" ist. Wissen Sie`s? Ich freue mich schon auf die nächste Ausgabe und wünsche von hier aus der Macherin viel Erfolg. Zu finden ist das Blättchen übrigens an vielen Stellen auf der Insel (Läden, Restaurants, Hotels, etc.)

Mittwoch, 18. Juni 2008

"Brigitte" war da


„Brigitte“ war da

Das freut das Herz des Existenzgründers, denn das bin ich ja mit meinem Seminargarten wieder einmal: meine Pressemitteilung aus März ist doch auf fruchtbaren Boden gefallen: Deutschlands größte und bekannteste Frauenzeitschrift, die gute alte „Brigitte“, die ich selbst immer gerne gelesen habe, war natürlich ein Wunsch-Kandidat. Aber zunächst hörte ich nichts auf meine Pressemitteilung und ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben. Aber dann! Vor zweieinhalb Wochen gab es eine E-Mail in meinem Postfach einer Reisejournalistin, die für die „Brigitte“ eine große Kanarenreportage macht und in diesem Zusammenhang von der Chefredakteurin der „Brigitte“ meine Pressemitteilung bekommen hatte, eh voilà: sie wollte den Garten sehen. Tolle Sache! Problem war nur, dass wir bei den Außenarbeiten am Haus noch gar nicht präsentabel waren: die Terrasse war noch krumm und buckelig, zwar war die Brüstung bereits soweit gemauert, aber nicht verputzt, gereinigt und gestrichen. Und die Fenster und Türen waren auch noch nicht gemacht. Viel Arbeit also, die wir da zu bewältigen hatten, denn natürlich sollte alles schön sein, wenn die Journalistin kam. Also haben wir alle Kräfte mobilisiert, Fußbodenleger, Maurer und Maler organisiert und selber täglich geschliffen, gehobelt, gemalert und am Ende geputzt, gewienert und poliert – und dann natürlich alles hübsch dekoriert. Nun war die Dame hier – und es hat ihr gefallen. Sie konnte ein Schnuppercoaching machen, das sie sehr beeindruckt hat. Am Ende hat sie noch ein paar nette Fotos vom Garten gemacht, wenn es auch leider leicht geregnet hat. Der Beicht erscheint irgendwann vor dem Winter. Ich bin gespannt und freue mich!

Mittwoch, 4. Juni 2008

Metarezension I: vom Nutzen der Langeweile

Als Johannes Thoenessen von mwonline.de in einem seiner formidablen Newsletter gelesen habe, dass er beim Renzensieren seiner Zeitschriften Hilfe braucht, war ich gleich Feuer und Flamme. Als verhinderte Journalistin (das wollte ich mal werden, hat aber nicht sollen sein), habe ich immer mal im Journalistischen ein wenig herum-banaust, habe für diverse frühere Arbeitgeber Pressearbeit gemacht, Pressemitteilungen verfasst und was sonst noch so zu formulieren (oder fabulieren) war. Mir hat es Spass gemacht und nun scheint es, dass es ein weiteres, kleines Standbein meiner palmerischen Neuexistenz wird. Also schreibe ich nun die Rezensionen der Zeitschrift ManagerSeminare für mw-online. Und nun – Metarezensionen? Nun ja, es gibt da das ein oder andere Thema, das mich gedanklich etwas mehr umtreibt und dass ich auf diese Weise, sozusagen auf der Metaebene zur Diskussion stellen möchte. Heißt: liebe Leser dieses Blogs, wenn Sie hier nun etwas finden, zu dem Sie auch beitragen mögen, nur zu! Kommentare erwünscht! Nun also mein erstes Metathema:


Fritz B. Simon und der Nutzen der Langeweile

Also mir hat der Vorschlag von Fritz B. Simon gut gefallen: Ja natürlich würde es Sinn machen, die Langeweile in den Unternehmen als Quell von Inspiration zu nutzen, finden Sie nicht auch? Aber aus der Nähe betrachtet, wird das Problem schon etwas schwieriger. Erstens: welcher Mitarbeiter zeigt schon offen oder gibt zu, dass er sich langweilt an seinem Arbeitsplatz. Wenn er das täte, was würde geschehen? Man würde ihn vermutlich für einen Faulenzer halten, denn andere haben natürlich randvoll zu tun, stehen unter Stress und machen Überstunden und dieser da, der, der sich langweilt: wie kommt es überhaupt soweit, dass er sich langweilt? Nein der sich Langweilende würde ja nur dem eigene Image schaden, wenn er sich dahingehend im Unternehmen outet, selbst wenn er nicht alleine damit ist. Zumal es zum Image des Erfolgreichen und Tüchtigen gehört, dass er sich selbstverständlich niemals langweilt, denn er findet immer neue Aufgaben, auch wenn er das Übliche bereits abgearbeitet hat. Und was ist zweitens , wenn sich mehrere genauso langweilen und es bereits gemerkt haben, dass es andere Langeweile-Erleidende gibt? Spricht man darüber? Wohl eher hinter vorgehaltener Hand. Und die Vorgesetzten? Wie sehen die das eigentlich? Mal ehrlich, wenn Sie Teamleiter sind und würden herauskriegen, dass sich ein Teil ihrer Leute langweilt und zwar so offensichtlich, dass es auch Sie merken können, was würden Sie da tun? Was sagt das über Ihren Bereich aus? Wie bitte sieht das die nächst höhere Ebene? Haben sie etwa mehr Leute im Team als Sie brauchen, um die Arbeit zu tun? Was wäre denn die Konsequenz einer solchen Analyse? Vermutlich würde man Leute aus Ihrem Bereich abziehen und Sie erlitten einen nicht unerheblichen Imageverlust. Also was würden Sie tun? Vermutlich Arbeitsaufträge generieren oder die ganze Sache ignorieren? Wie lange geht das noch gut? Gute Leute, die sich langweilen, bleiben die im Unternehmen oder suchen sie sich was Anderes, Aufregenderes? Und was wäre denn, wenn das dem Unternehmen insgesamt zu Bewusstsein stiege, dass man sich hie und da langweile? Was wäre die Folge? Wahrscheinlich würde man schauen, ob man Personal reduzieren oder umverteilen kann. Kosten spart man ja immer gerne. Welches Unernehmen hätte denn bitte den Mut, die sich im eigenen Hause breit machende Langeweile auch noch offen zuzugeben? Meine Antwort: ein schlaues vermutlich, ein vorausschauendes, eines dass sich im Sinne Simons darüber klar wird, welche Ressourcen da sehenden Auges verschwendet werden. Natürlich kann man das, clever verpackt, gut kommuniziert als neues Element der Unternehmenskultur einführen: produktive Langeweile, also doch: nichts tun immer donnerstags von zwei bis vier?

Wie sieht es in Ihrem Unternehmen aus? Kennen Sie das Phänomen der Langeweile schon? Wie geht man damit um? Wie sehen Sie das? Alles nur Quatsch oder doch eine gar nicht so schlechte Idee von Herrn Simon?

Sonntag, 1. Juni 2008

Gespräch mit den Nieren

„Ich trinke zuwenig“ eröffnete die Klientin das Gespräch. „Sie trinken zu wenig“ wiederholte ich etwas konsterniert. Was für ein Thema war das?
Die Geschichte, die dann folgte, hatte es allerdings in sich. Die Klientin, erfolgreiche Geschäftsfrau in den Dreißigern, seit knapp zwei Jahren Mutter einer süßen kleinen Tochter, war seit Jahren hochgradig nierenkrank. Sie war deshalb immer mal wieder mit akuten Nierenproblemen ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilweise in schon lebensbedrohlichem Zustand. Diese Notfallereignisse könnte sie vermeiden, wenn sie ausreichend trinken würde, ihre Nieren also gut spülen würde, das aber tat sie nicht. „Ich vergesse das immer wieder. Der ganze Stress mit Job, Haushalt und Kind…“ Aber das Problem hatte insbesondere durch das Kind an neuer Qualität gewonnen: sie wollte ihr Leben und ihre Gesundheit nicht aufs Spiel setzen. Jeder Krankenhausaufenthalt war sowohl für ihr Kind als auch fürs Geschäft schlecht.

Noch während sie ihr Problem schilderte entstand in meinem Kopf eine Idee, wie es denn bearbeitbar sein könnte und ich entschied mich, ihr vorzuschlagen, einmal mit ihren Nieren zu sprechen. Die Idee: eine Kombination aus Rollentausch und Innerem Team, ergänzt um die Kenntnis, dass bei Aufstellungsverfahren auch schon Organaufstellungen zur Klärung von Krankheitsbildern gemacht werden. Warum also nicht ein Gespräch mit Ihren Nieren im Rollentausch-Verfahren? Wir stellten zwei Stühle gegenüber, sie nahm zunächst auf „ihrem“ Stuhl Platz und beschrieb, wie denn die Nieren so aussehen, wie sie da auf dem anderen Stuhl sitzen. Sie sahen sauer aus (was wunder!), klein und schon ganz verschrumpelt, weil sie kein Wasser bekamen. Beim Rollentausch sprach sie nun als ihre Nieren und die beschwerten sich bitterlich, sie schimpften und drohten, demnächst den Dienst ganz einzustellen und ihr somit das Lebenslicht auszublasen. Zurück auf ihrem eigenen Stuhl war die Klientin ziemlich perplex. Dass ihre Nieren so sauer waren, war ihr nicht klar gewesen. Zum ersten Mal konnte sie nachvollziehen, wie lebenswichtig es ist, auf diese Organe acht zugeben, sie zu beachten, sie zu pflegen und zu hegen. Bei weiteren Positionswechseln handelten nun beide Seiten einen Kompromiss aus: man werde sich zukünftig gegenseitig respektieren, denn das Ende des Einen ist automatisch das Ende des Anderen. Meine Klientin versprach – das war ein Vorschlag von mir – täglich mit den Nieren eine Wasserparty zu feiern und diese versprachen, sich dann kooperativ zu verhalten und keine weiteren Probleme mehr zu bereiten.

In der Nachbesprechung vereinbarten wir noch, was der Klientin helfen könnte die Wasserparty nicht zu vergessen. Neben den ganz einfachen visuellen Ankern, wie immer eine Flasche Wasser auf dem Tisch zu haben, erzählte die Klientin, ihr Hobby sei malen. Also schlug ich ihr vor, ein großes Bild zu malen, wie sie täglich mit den Nieren anstößt. Das hat ihr gut gefallen.