Montag, 17. August 2009

Bajada El Paso 2009


Es ist ein Grossereignis auf dier kleinen Insel: die Bajada in El Paso. Sie findet nur alle drei Jahre statt und in diesem Jahr war es dann wieder soweit. Die Sadt hat sich geschmückt und am letzten Sonntag versammeln sich alle an der Kapelle "Virgen del pino" um die Statue der Jungfrau von der Kapelle, die geschätzte 6 Kilometer außerhalb von El Paso liegt, von dort bis ins Stadtzentrum zu tragen. Begleitet von hunderten Menschen, groß und klein und sehr viele davon tragen tradionelle Tracht. Außerdem gibt es reichlich Prunkwagen aus allen Teilen der Insel, von denen herab allerlei Leckereien dargeboten werden. Einige sind mit abenteuerlichen Grills ausgerüstet und so bracuht niemand zu hungern, oder zu dürsten. Immer wieder gibt es Grüppchen mit Instrumenten, die dann Volkslieder singen. Und alle haben einen Riesenspass. Der Zug geht bis ins Zentrum von El Paso und es sind bei Einbruch der Dunkelheit noch lange nicht alle dort angekommen. Im Zentrum selber wird derweil fröhlich gefeiert und das bis in die Morgenstunden des folgenden Tages.

Freitag, 7. August 2009

Youtube-Film von der Brandnacht

Folgendes Video, auf Youtube veröffdentlicht zeigt, wie die brennenenden Wälder ausgesehen haben und wir es auch gesehen haben. Außerdem gibt es Aufnahmen aus Fuencaliente, wo man die Hauptstrasse erkennen kann, die durch den Ort führt.

Donnerstag, 6. August 2009

Lage weitgehend normalisiert

Sicherlich steckt vielen von uns der Schrecken der Brandnacht noch sehr in den Knochen, aber immerhin sind die meisten doch ohne große Schäden davongekommen. Das Ausmass des Schaden lässt sich nur annähernd beschreiben. Insgesamt sind ca. 20 Wohnhäuser abgebrannt, aber sehr viel mehr alte leerstehende Casitas und Steinscheunen. Es sind ca. 2700 Hektar Wald abgebrannt, was nicht so sehr viel ist, es gab schon größere Brände auf La Palma, nur sind die Flammen bisher nicht so nahe an die Wohngebiete gekommen. Kurios ist, dass es einzelne Brandstellen gibt, abgebrannte Gärten oder Felder, dazwischen jedoch ist nichts geschehen, selbst wenn die Vegetation nur aus trockenem Gebüsch oder Gras besteht. Auch Weinfelder sind weit weniger betroffen, als man es in den Medien gehört hat. Es gibt staatliche Hilfen für Betroffene, so dass wir insgesamt ganz zufrieden sein können. Auch unsere persönliche Situation hat sich normalisiert, wir haben wieder Wasser und Internet. Jetzt hegen und pflegen wir den Garten, damit unser kleines Paradies bald wieder ganz erblüht..

Dienstag, 4. August 2009

Aktuelle Fotos und Berichte zur Brandkatastrophe

Wer weitere Fotos und akuelle Berichte zur Brandkatastrophe lesen möchte, hier gibt es reichlich:
http://www.la-palma-aktuell.de/cc/news.php

Dank an dieser Stelle an alle lieben Freunde und Geschäftspartner, die uns schon kontaktet haben. Danke für die vielen guten Wünsche!

Montag, 3. August 2009

Fotos zur Brandkatastrophe

Hier einige weitere Fotos:
nur wenige Meter von unserem Pavillon entfernt ist ein Pajero (Steinscheine) komplett ausgebrannt.










Sonntag morgen 10.00 Uhr: die Rauchfahne aus Nordost lässt die Sonne gespenstisch rot leuchten












Das Feuer schlug eine Schneise in unseren Kaktus.




Es sprang von dort auf die Ebene des Gäste-WC, das jedoch völlig unversehrt blieb und brannte schliesslich die grosse Palme an.



Der Garten dahinter bleib vollständig verschont!














Ungefähr ein Drittel des unter uns liegenden Gartenanteils sind verbrannt.









Die bewaldeten Hänge rund um Fuencaliente sind abgebrannt. Die Kanarischen Kiefern sind allerdings sehr widerstandsfähig und werden schon im Herbst/Winter wieder neu austreiben.

Brandkatastrophe im Süden La Palmas











Ich hatte den Rauch schon am Abend gerochen, aber es war nur eine Ahnung, ich war nicht sicher, ich hatte aus dem Fenster gesehen, war vor das Haus gegangen, aber ich konnte nichts sehen.
Seit 7 Tagen ist es fast unerträglich heiß, auch nachts kühlt es sich nicht wesentlich runter, Nachttemperaturen um 33 Grad, früh morgens schon 37 Grad warm mit starkem Wind aus Südwest, ein Wetter, dass wir hier noch nicht erlebt haben. El Africano , nennt sich das und entsteht wenn über Nordwestafrika eine stabile Hochdruckzelle liegt und der Wind die heiße Luft nach Westen treibt. Das trocknet natürlich die Vegetation aus, und das bedeutet: höchste Feuergefahr. Auf La Palma hat es seit mehreren Jahren keine größeren Brände gegeben, aber wenn der Sommer beginnt sieht man überall Warnschilder: „El fuego mata!“ Alle wissen wie gefährlich es ist. Den Süden der Insel bedecken Kiefernwälder, die sich z.T. bis an die Küste erstrecken, in unserer Region, Fuencaliente, auch Los Canarios genannt, zieht sich der Wald bis unmittelbar an den Ort. Darunter liegt dann buschiges Gelände, viele Gärten und die Weinfelder. Der Brand von Samstag begann wohl in einem Nachbarort weiter nordöstlich von uns. Er muss sich rasend schnell verbreitet haben und die Wälder angezündet haben. Ich wurde wach in den frühen Morgenstunden durch jetzt sehr deutlichen Brandgeruch, ich stand auf, zog mir ein kurzes T-Shirtkleid über und ging raus, da ich Stimmen hörte. Die Leute aus der Nachbarschaft waren auf der Strasse und oberhalb unseres Ortsteils Las Caletas, der an einem Steilhang 2 km unterhalb von Fuencaliente liegt konnte man es brennen sehen, zunächst nur Flammenschein, aber dann wurde es immer mehr und die Flammen schlugen haushoch aus den Bäumen. Das Feuer breitete sich aus und schien sich auf uns zu zu bewegen. Aber zunächst war etwas anderes Furchtbares geschehen, unsere Nachbarin Angele war ganz plötzlich in der Nacht verstorben, eine andere Nachbarin lief völlig aufgelöst auf mich zu: „Angele esta muerta!“ rief sie weinend. Ich sah die Familie, ihren Mann und die drei erwachsenen Kinder vor dem Haus orientierungslos auf und ab laufen, eine Tochter, Monika, völlig aufgelöst in Tränen, jammernd, der Ehemann weinend, der Sohn, Miguel, der uns so viel geholfen hatte, wortlos, fassungslos. Ich nahm Monika in die Arme und versuchte sie zu trösten. Gleichzeitig: das Feuer! Wie weit würde es zu uns herunterkommen? Direkt oberhalb von Las Caletas gab es kein Bäume mehr, waren unser Häuser in Gefahr? Zur Meerseite hin konnte man jetzt, es war ca. 5.30 und stockdunkel, viele Autos sehen, die auf der Küstenstrasse Richtung Meer fuhren: die Einwohner von Fuencaliente waren auf der Flucht vor dem Feuer! Es war brüllend heiss, ein scharfer Wind trieb das Feuer sichtbar in unsere Richtung: wir sollten uns auch auf den Weg machen. Ich lief ins Haus, wir packten in Windeseile ein paar Sachen zusammen: Medikamente, die mein Mann lebenswichtig braucht, Computer, Handies, Papiere und natürlich: Trinkwasser. Mit fliegenden Händen packte ich noch ein paar Konserven und Brot ein, Obst, Joghurt und Plätzchen. Wer weiß, wie lange wir nicht wieder ins Haus könnten! Ein paar Decken, etwas Unterwäsche, ein paar Handtücher stopfte ich in eine Badetasche. Der Sonnenschirm! Denn wir würden den Tag wahrscheinlich am Meer bleiben und Schatten gibt es dort nicht! An Bekleidung für mich dachte ich nicht, ich hatte dieses T-Shirtkleid an und ein paar Holzlatschen, im Auto noch Badeschlappen, an etwas anderes dachte ich nicht, es war ja so heiß und man war froh, so wenig wie möglich Leibe zu tragen. Wir packten alles ein, und entschlossen uns, beide Autos zu nehmen und fuhren los. Kurz unterhalb des Ortteils an der Strasse trafen wir auf unsere deutschen Freunde, die ca. 200 Meter unterhalb von uns in einem einzelstehenden Haus wohnen. Wir blieben zunächst dort und beobachteten, wie sich das Feuer weiter ausbreitete. Jetzt schlugen die Flammen 10 Meter hoch aus dem Wald, der rechts von unserem Ortteil liegt, aber noch ca. mindestens 1 km entfernt von den ersten Häusern. Zwischen dem Wald und den Häusern ist nur verbuschtes Gelände und Weinfelder. Würde sich der Brand weiter ausbreiten? Durch den Wind trieben immer mehr Rauchwolken auf unsere Häuser zu und wir entdeckten, dass nun erste kleinere Brände an verschiedenen Häusern zu sehen waren. Ich dachte an mein Pavillon-Zelt hinter unserem Haus: Holz und Zeltplane, das würde unweigerlich Feuer fangen und abbrennen, drei Meter vom Haus entfernt, aber würde das Feuer soweit nach Las Caletas hereinkommen? In der Dunkelheit konnten wir nicht viel erkennen, aber was wir sehen konnten, war, dass der Wald lichterloh brannte und der Wind blies beständig in unsere Richtung. Eine Stunde später wurde es langsam hell. Der Brand kam weiter auf uns zu, immer mehr Stellen zwischen den Häusern und an den Häusern begannen zu brennen, auch scheinbar weit entfernt von den eigentlichen Feuer entstanden jetzt Brände und dann sah ich es: bei unserem Haus brannte es auch: mein Gott! War das das Ende ? Das Zelt musste Feuer fangen und brennen wie Zunder, bei dem Material! Der Garten, meine Pflanzen, alles hinüber? Und das Haus? Würde der Dachstuhl Feuer fangen und wir alles verlieren? Würden wir am Ende dieses Tages dastehen mit nichts als den paar Sachen, die wir ins Auto gestopft hatten? Mit dem Gedanken mussten wir uns wohl oder übel befassen, jetzt versank der Ortsteil in Rauch , wir konnten nichts mehr erkennen, der Wald brannte weiter, den Bergrücken hinunter, weiter Richtung Meer. Es war furchtbar. Und das Dorf? Wir nahmen alle an, dass das Dorf brannte, denn auch von oben sahen wir nur Feuer, Feuer. Der Rauch kam auf uns zu, das Atmen wurde schwer, wir mussten unseren Standort verlassen, außerdem war es unerträglich heiss, unten am Meer würde es besser sein, kühler. Jetzt, wo es hell war, müssten endlich auch die Wasser-Hubschrauber kommen, denn der Brand breitete sich ja weiterhin aus. Wir fuhren ab Richtung Meer. Tatsächlich wurde es dort kühler, dafür aber blies der Wind dort noch stärker. Hunderte Menschen mit ihren Autos standen an der Strasse bis hinunter zum Leuchtturm, der die Südspitze der Insel markiert. Alle beobachteten die Hubschrauber, die jetzt endlich gekommen waren, gerade mal zwei mit ihren Eimern, die für uns aussahen wie Fingerhüte, das sollte helfen? Wir entschlossen uns, am Faro vorbei zu einem kleineren Strand zu fahren, in der Hoffnung, dort am Wasser sein zu können und uns abzukühlen, denn es würde wärmer werden tagsüber. Am Strand angekommen, waren dort nur wenige Menschen. Wir hatten zum Glück auch noch Klappstühle dabei und so schleppten wir unsere Sachen an den Strand und richteten uns im Schatten einer Lavawand häuslich ein. Der Schatten würde weichen, wie gut, dass ich den Sonnenschirm mitgebracht hatte. Wir beobachteten, wie die Rauchfahnen sich ausbreiteten. Nach eineinhalb Stunden hielten wir es nicht länger aus, wir wollten sehen, ob wir bis zu unserem Haus kämen und fuhren wieder los. Aber schon auf der halben Strecke, kamen uns erneut unsere Freunde entgegen: umkehren! Wir würden nicht durchkommen und tatsächlich konnte man sehen, dass es rechts und links von der Strasse wieder brannte. Wir fuhren zurück an den Strand und verbrachten dort den Nachmittag. Da es eine enorme Brandung gab, konnte man nicht ins Wasser, sich aber zumindest mal die Füsse und Beine kühlen. Bei dem letzten Versuch wurde ich plötzlich von einer großen Welle erfasst, die ich nicht rechtzeitig gesehen hatte und fiel ins Wasser, die Welle riss mir einen Badelatschen vom Fuß und ich war völlig durchnässt: mein einzige Kleidungsstück troff. Mein Mann lieh mir im wahrsten Sinne des Wortes sein letztes Hemd und wir machten uns auf den Weg zurück, denn es schien, dass das schlimmste vorbei sei. Je näher wir dem Haus kamen um so eher sah es aus, also ob das Haus unbeschädigt war! Und tatsächlich, ich konnte es kaum fassen,als wir angekommen waren. Unser Haus: vollkommen unbeschädigt, unfassbarerweise stand auch der Pavillon, obwohl nur wenige Meter entfernt auf dem Nachbargrundsstück eine alte Scheune abgebrannt war! Unser Garten: alles schien unberührt! Bei näherer Betrachtung war allerdings das Feuer auch bis zu uns gekommen: in unserem uralten Riesenkaktus hatte das Feuer eine Schneise gefressen, die alte große Palme ist unten rundherum angebrannt, das untere Gartenstück, bisher noch nicht angelegt gewesen: zum großen Teil war das trockene Gras und trockene Büsche abgebrannt: ein Wunder, dass Haus und Zelt so völlig unbeschadet waren. Auch die Nachbarhäuser: alle in Ordnung, aber zwischen den Häuser hatten viele Gärten gebrannt einige alte Pajeros (Scheunen) waren abgebrannt, aber die Wohnhäuser waren alle unbeschädigt.
Wir waren gerettet, unser Leben hier konnte weitergehen! Im Haus roch es brandig, aber nicht so sehr wie ich befürchtet hatte. Wir hatten sogar Strom, allerdings: kein Tropfen Wasser aus der Leitung! Zunächst ist das kein größeres Problem, wir haben einen Wassertank, der versorgt uns ein paar Tage, wenn wir sehr sparsam sind. Und ich hatte noch ganz schnell, bevor wir das Haus verließen, alle Flaschen und Behälter die ich finden konnte mit Wasser aus der Leitung gefüllt. Aber was wir nicht wussten: wie war die Lage oben im Dorf? Würde man nach Los Llanos durchkommen oder in der anderen Richtung nach Santa Cruz? Wo brannte es noch? Wie würde die Versorgung mir Lebensmittel und Wasser sein? Waren wir abgeschnitten von den anderen Orten? Im Fernsehen konnten wir auf Canal Canarias sehen, dass man wohl Alte und Kranke evakuiert hatte. Auch hatte man überlegt die Gäste des Hotels Teneguia Princess, dass in einem anderen Ortsteil von Fuencaliente liegt zu evakuieren, denn dort war eine regelrechte Feuer- und Rauchwalze den Hang hinunter gerast und der Rauch lag über dem ganzen Ortsteil.
Am Nachmittag kam die Feuerwehr und fuhr Kontrolle in der Nachbarschaft. Überall kokelte es noch, trockenes Gebüsch, neben uns der Pajero schwelte noch und unmittelbar in dem Garten unter uns entstand gerade ein neuer kleiner Brandherd. Ich rief die Truppe von der Terrasse aus: „Hola bomberos ! Fuego por aqui!“ Sie kamen und löschten die noch schwelenden Stellen und auch in unserem Kaktus schwelte es noch. Ich war erleichtert.

Tag 1 nach dem BrandWir waren völlig erledigt und sind früh ins Bett gegangen, allerdings konnten wir bis in die Abendstunden Rauchschwaden über uns sehen, würde das Feuer wiederkommen? Die Sonne war leuchtend orange hinter den Rauchwolke, es gab ein gespenstisches Licht. Wir hatten noch alles bereitstehen, falls wir erneut das Haus würden verlassen müssen, aber irgendetwas sagte mir: es ist vorbei und wir haben es überstanden! Unfassbar! Es war noch immer viel grün, der Garten würde sich erholen, die Natur rundum würde sich erholen, mit dem ersten Regen des Herbstes würde alles anfangen zu sprießen und bereits im November würden die Kiefern wieder austreiben. Aber wie sah es oben im Dorf aus? Nachdem wir ausgeschlafen und gefrühstückt hatten, machten wir uns auf den Weg zu einer Rundtour. Der Himmel sah merkwürdig aus: von Nordost kam weiterhin eine riesige Rauchwolke, es brannte also immer noch, aber weit weg. Auf der Fahrt konnten wir erkennen, dass es zwischen den Häusern gebrannt hatte, bei unserem Nachbarn oberhalb ist eine ganze Casita abgebrannt, das ersetzt hier Kelleräume, aber sein Haus ist unbeschadet. Die Hügel oberhalb von Fuencaliente sind weitgehend abgebrannt, man sieht aber auch noch Kiefern mit Nadeln. Hie und da sind noch kleine Schwelbrände zu sehen, aber die Wohnhäuser sind alle in Ordnung. Auch oben im Dorf: nur wenig beobachtbare Schäden, obwohl das Feuer sichtlich mitten im Dorf war. Es hat aber im wesentlich die Gärten zerstört, nur wenige Häuser habe sichtbare Brandschäden. Überwiegend alte, leerstehende Häuser und Pajeros sind offenbar ausgebrannt , Wohnhäuser blieben weitgehend verschont. Die bewaldeten Hänge sind allerdings weitgehend verbrannt und das Feuer konnte sich bis weit ins Dorf ausbreiten. Insgesamt gesehen grenzt es jedoch an ein Wunder, dass so wenig Häuser betroffen sind und offenbar Menschen nicht zu Schaden kamen. Jetzt beginnen Aufräumarbeiten, überall sind Aschehäufchen und noch fliegen kleine verkohlte Holzstückchen durch die Luft. Es wird ein paar Wochen dauern, bis sich unser Garten erholt hat, aber das Paradies wird leben