Dienstag, 27. Mai 2008

Coachingtool: Jede Medaille hat zwei Seiten

Oft werden negative Gefühle wie Wut oder Angst als hinderlich im Berufsleben empfunden. Ähnlich werden Befindlichkeiten wie Harmoniestreben oder „Nicht-Nein-sagen-können“ als äußerst hinderlich gerade für neue oder junge Führungskräfte betrachtet. Das belastet die betreffenden Personen oft sehr. Dieses Tool eignet sich sehr gut, als negativ empfundene Eigenschaften oder Gefühlszustände in Bezug auf ihren Nutzen und ihre Ressourcen positiv umzuwerten.

Anwendung: Mit Notizzetteln wird eine „Aufstellung“ auf dem Tisch aufgebaut. Der Klient legt für sich selbst einen Zettel auf den Tisch. Je nach Ausgangslage kann ein weiterer Zettel mit der Aufschrift „Ziel“ gegenübergelegt werden. Nun wir für jedes als unangenehm oder problematisch empfundenes Gefühl oder Befindlichkeit ein weiterer Zettel wie eine Mauer zwischen dem Klientenzettel und dem Ziel gelegt. Ist die „Mauer“ fertig (Achtung: die „Bausteine“ sollten sauber definiert sein: z.B. Harmoniestreben und Konfliktscheu sind sehr ähnlich) nimmt der Coach jeden einzelnen Baustein der Mauer und überlegt mit dem Klienten: Wovor schützt Sie diese Eigenschaft? Wann war sie hilfreich? Welchen Nutzen hat sie? So fördert man zu jedem Baustein positive Konnotationen zu Tage und kann daraus leicht Ressourcen ableiten, schreibt diese auf die Rückseite und legt den bearbeiteten Zettel jetzt hinter den Klientenzettel, so dass eine Unterstützende Linie „im Rücken“ des Klienten entsteht und die Mauer zwischen ihm und dem Ziel abgebaut wird. Das Bild, das nun entsteht vermittelt dem Klienten die Einsicht, dass die von ihm bisher ausschließlich negativ konnotierten Eigenschaften positive, für ihn nutzbare Ressourcen beinhalten.
Hinweis: das Tool ist nicht ganz leicht, es bedarf seitens des Coaches einer hohen Fähigkeit und Bereitschaft in sog. Schwächen Stärken zu entdecken.

Quelle: Varga v. Kibed, Matthias u. Sparrer, Insa: Ganz im Gegenteil

Veröffentlicht auf www.mwonline.de Ideenfabrik Coaching

Mittwoch, 21. Mai 2008

Coachingtool: Rollentausch

Eignet sich hervorragend zur Vorbereitung auf schwierige Gespräche oder Verhandlungssituationen. Hilfreich ist, wenn dem Klienten der Verhandlungs-/Gesprächspartner persönlich bereits bekannt ist. Das Tool sollte durch eine eingehende Analyse vorbereitet werden: die anstehende Verhandlung, die möglichen Ziele, sowohl des Klienten als auch des Verhandlungspartners und dessen möglicher Befindlichkeiten, Bedürfnisse nach Wertschätzung, Struktur und Befindlichkeiten seines Systems.
Vorgehensweise: es werden zwei Stühle gegenüber aufgestellt. Der Klient nimmt zunächst auf „seinem“ Stuhl Platz und beschreibt/visualisiert den Gesprächspartner auf dem Stuhl gegenüber. Dann eröffnet er das Gespräch. Danach wechselt er auf den Stuhl des Verhandlungspartners. Hier kann der Coach kurz auf die Metaebene gehen und den Klienten sich selbst als Gegenüber aus der Wahrnehmung des Anderen beschreiben. Der Coach leitet dann in den Fluss Gesprächs, indem er resümiert, was der Klient eingangs gesagt hat. Im Fortlauf wechselt der Klient die Stühle und entwickelt das Gespräch. Der Coach kann in einzelnen Phasen katalysieren oder auf die Metaebene gehen. Er steht immer hinter dem Klienten. Er kann das Gespräch auch unterbrechen, wenn es notwendig erscheint, auf der Metaebene den Stand und die weitere Entwicklung zu reflektieren. Auf diese Weise können auch Gesprächsabläufe trainiert werden, indem man sie wiederholt und der Klient Verhaltensalternativen erprobt. In jedem Fall aber erlebt der Klient den Verhandlungspartner auf dessen Stuhl in großer Intensität und kann so dessen Wahrnehmung und Befindlichkeiten besser einschätzen und somit erfolgreicher kommunizieren.
Hinweis: der Effekt tritt nicht ein, wenn man lediglich auf der mentalen Ebene versucht, sich in den anderen „hineinzuversetzen“.

Quelle: Schreyögg, Astrid :Imaginativer Rollentausch; in: Coaching Tools I, hrsg. Von C. Rauen,

Veröffentlicht auf www.mwonline.de in der Ideenfabrik Coaching

Samstag, 17. Mai 2008

Zu Besuch bei einem alten Handwerk

Etwas versteckt, aber mitten im Herzen der Altstadt von El Paso liegt das kleine aber feine Seidenmuseum. In dem traditionsreichen Gebäude, das mit kundiger Hand und behutsam renoviert worden ist, kann der Besucher einen Blick in die Vergangenheit der Insel tun. Seit dem 17. Jahrhundert war die Produktion und Verarbeitung auf der Insel Hauptwirtschaftszweig, daran soll das Museum erinnern.

Mit viel Liebe zum Detail kann der Besucher sich hier über alle Stationen der Seidenproduktion und Verarbeitung ein lebensnahes Bild machen. Gleich im Eingangsbereich ringeln sich in einem Körbchen Seidenraupen auf grünen Blätter. Sie produzieren den edlen Stoff, aus dem so mancher textiler Traum gewebt ist. Gleich daneben findet sich ein Körbchen mit Kokons, in denen es noch lebt und in einem weiteren Korb kann man dann die fertigen Seidenkokons sehen. Aus der abgewickelten Rohseide entstehen zunächst fluffige, seidenweiche ( was auch sonst) Bällchen, die dann zu Fäden versponnen werden. Das übrigens kann der Besucher in Aktion sehen, denn einige freundliche Frauen zeigen die verschiedenen Verarbeitungsstufen live. Da drehen sich merkwürdig anmutende Spinnräder und von der Decke hängen Spindeln, die von regen Händen in Drehung versetzt werden, damit der Seidenfaden fester wird.

Gefärbt wird mit allerlei Pflanzenfarben, darunter mit dem Saft der Cochinelle-Laus, die auf den heimischen Kakteen unterwegs ist und deren Zucht in früheren Zeiten ebenfalls ein wichtiger Wirtschaftszweig war. An Webstühlen kann man dann den Damen bei der Arbeit zuschauen und bewundern, wie ein feines Seidentuch entsteht. Gerne kann der Besucher auch selbst an einem der Webstühle Platz nehmen und auf das vielfältige Gewirr der Fäden und Schiffchen schauen und dem Knarzen des uralten Holzes lauschen.

Erläuterungen zu den Abläufen der Seideproduktion kann man auf Schautafeln nachlesen, wenn man des Spanischen mächtig ist. Aber eine freundliche Mitarbeiterin erklärt gerne auch auf deutsch, was es zu wissen gibt. Im Foyer kann man in Schaukästen noch bewundern, was es zu kaufen gibt. Auf Nachfrage erfahren wir dass auftragsweise auch heute exquisite Schals, Tücher und Krawatten in alter Handwerkstradition und Qualität gefertigt werden. Ein solches Souvenir hat Seltenheitswert und ist etwas ganz Besonderes -und hat natürlich seinen Preis. insgesamt ein lohnenswerter Besuch.

Freitag, 16. Mai 2008

Coachingtool: der leere Stuhl

Und hier ist ein weiteres Tool für die Coachingpraxis:


Das Tool kommt aus dem Psychodrama/Gestalttherapie und eignet sich sehr gut bei Klärung konfliktgeladener Beziehungen oder zur Vorbereitung schwieriger Gespräche. Es eignet sich auch sehr gut, um den Klienten erkunden zu lassen, wie sein Gegenüber fühlt und reagiert. So kann er den möglichen Gesprächsverlauf besser einschätzen und seine eigenen Rolle im Gespräch trainieren.

Vorgehensweise: Der Klient nimmt auf einem Stuhl Platz, ihm gegenüber steht ein leerer Stuhl. Der Coach steht halb hinter dem Klienten. Er bittet den Klienten, das Gegenüber möglichst genau zu beschreiben: Aussehen, Körperhaltung, Mimik. Der Klient soll dann dem imaginierten Gesprächspartner zunächst sein Anliegen schildern (direkte Du/Sie-Ansprache), dann wechselt er auf den anderen Stuhl und ist jetzt die andere Person. Nach einer kurzen Einfühlung (der Coach steht wieder hinter dem Klienten und kann hier unterstützen, indem er kurz nochmal das Gesagte zusammenfasst: Sie sind jetzt Herr/Frau XY, Sie habe gerade gehört, was Herr/Frau Klient gesagt hat, was meinen Sie denn jetzt dazu?) soll der Klient unmittelbar aus der übernommenen Rolle in der direkten Anspracheform antworten. Nach diesem ersten Rollentausch kann man nun weitere Rollentausche in Dialogform durchführen, der Coach steht immer hinter seinem Klienten! Er kann den Dialog unterstützen, auf Gesagtes hinweisen, den Klienten auffordern, sich klarer zu artikulieren etc. Man kann aber auch nach dem ersten Rollentausch auf die Metaebene gehen und zunächst auswerten, was der Klient in der Rolle des anderen gespürt hat, wie er sich selbst als Gegenüber erlebt hat, welche Assoziationen, welches Verständnis er dadurch gewonnen hat.

Das Tool wurde auf der Plattform http://www.mwonline.de/ in der Ideenfabrik vorgestellt.

Viel Spass beim Ausprobieren!

Mittwoch, 14. Mai 2008

Erste Rezensionen online auf mwonline

Nun endlich sind sie da: meine ersten Rezensionen der Zeitschrift managerSeminare, veröffentlicht auf der Internet-Plattform mwonline.de
Wie es dazu kam? Nun, ich bin schon seit Jahren Nutzer und Anbieter auf dieser Plattform, die ich schon immer äußerst informativ fand. Nicht nur der Newsletter erlaubt es fachlichen Viellesern sich kurz und knackig über die aktuellen Ausgaben der Fachzeitschriften im Bereich HR, PE und OE, Training und Coaching zu informieren. Darüber hinaus gibt es eine äußerst interessante sog. Ideenfabrik mit vielen konkreten Tipps und Tools. Auch dort finden sich bereits zwei Beiträge von mir bei den Coaching-Tools. Aktuelle Fachbücher werden rezensiert und im Online-Coaching kann man Fälle hautnah aus der Praxis studieren. Insgesamt sehr lesenswert! Als nun Johannes Thönneßen, der Macher von mwonline Unterstützung suchte, habe ich mich kurzentschlossen gemeldet, eh voilà!
Ich freue mich, als Rezensentin dabei zu sein.

Die Themen aus der Maiausgabe der Managerseminare sind:

1. Auch negative Gefuehle sind nuetzlich - Wenn man sie zu nutzen weiss
2. Die Kaffeekueche im Web - Soziale Netzwerke fuer das eigeneUnternehmen nutzen
3. Geben ist seliger als Nehmen ? auch in der Wirtschaft
4. Umgang mit Misserfolgen - Wie man gescheit scheitert (PREMIUM)
5. Volle Toepfe fuer schlaue Koepfe - Foerdermoeglichkeiten fuerWeiterbildungswillige (PREMIUM)
6. Vorsprung durch Vorbereitung - Wie man erfolgreich verhandelt
7. Weiterbildung fuer Weise - Wie Mentoring den Mentoren hilft(PREMIUM)
8. Wir brauchen mehr Zeit fuer nichts - Warum Mitarbeiter sich langweilen sollten

zu finden unter http://www.mwonline.de/db/journals/jiss_display.php4?ji_id=2268

Viel Spass bei der Lektüre!

Samstag, 10. Mai 2008

Abtauchen im Faro

Die äußerste Südspitze la Palmas lohnt in jedem Fall einen Besuch: nicht nur wegen des umwerfenden Ausblicks auf das tosende Meer, wie es an die steilen schwarzen Klippen kracht, nicht nur, weil die Fahrt dorthin über eine der schönsten Küstenstrassen der Insel führt, durch Weinfelder, alte begrünte Lavalandschaften und ganz plötzlich – durch schwarze bizarre Schlackeberge, bis schließlich die Strasse abzweigt hinunter zum Faro, dem alten Leuchtturm und den berühmten Salinen von la Palma.

Mittlerweile hat er alte Leuchtturm einen modernen großen Bruder bekommen, der dem Alten jetzt die Arbeit abgenommen hat und seinen Korpus klassisch rot weiß in den blauen Himmel reckt. Daneben aber steht der alte, beinahe trutzig wirkende alte Leuchtturm, in schwarzem Lavastein erbaut und von einem Gebäude umgeben, dass heute eines der schönsten und neuesten Informationszentren der Insel beherbergt: das Centro de Informacion de la Reserva marina: Es geht um die Unterwasserwelt.

Der Besucher tritt in einen Gang mit hohen Schautafeln, die ihre Aussagekraft aber weniger aus vielen Worten beziehen, die Macher dieser kleinen Schau vertrauen vielmehr auf die Wirkung des Bildes. Zurecht: nur die wenigen mehrsprachigen Sinnsprüche regen den Besucher zum genauen Hinschauen und Nachdenken an. Nach einigen Schritten verdunkelt und verengt sich der Gang. Rechts und links ragt buckliges Gestein aus der Wand. Durch einen engen Durchgang betritt der Besucher plötzlich einen schummrig beleuchteten Raum. Aber bereits nach dem ersten Schritt zögert er, denn es scheint, als ob sich unter ihm der Boden abgesenkt hat , nur mühsam erkennt er, dass dort Schrottteile auf steinigem Untergrund liegen und der Betrachter fragt sich irritiert: wo bin ich hier?

Ein Blick in die Runde zeigt, es ist eine Unterwasserwelt, die hier entstanden ist: der Boden. belegt mit Plexiglas zeigt den Grund des Meeres, wie man ihn um La Palma herum sehen könnte, wäre man ein Taucher. Und die Wände sind wie ein Riff gestaltet, an dem Fische , Muränen und Wasserschildkröten zu schwimmen scheinen. Und mitten im Raum, riesig und etwas irritierend schwebt ein Delphin, gefangen- in einem Netz. Der Blick geht an die Decke und dort setzt sich die Unterwasserscheinwelt fort, den dort schwebt der Schatten eines Bootes, das das Netz ausgeworfen hat, in dem sich nun ein Delphin gefangen hat. Was will uns das Bild sagen? Ein Kurzfilm, der an der Stirnwand des Raumes abgespielt wird, löst das Rätsel: es geht um den Schutz der Unterwasserwelt und insbesondere der Delphine vor den Folgen falschen Fischfangs. Und auch der Hauptfilm, der folgt, zeigt uns, was wir durch überfischen verlieren könnten: die überwältigende Schönheit der Unterwasserwelt um La Palma. Die Vielfalt dieser Unterwasserwelt vor den Küsten La Palmas ist erstaunlich. Nicht nur die filigrane Zartheit der Quallen, die mit ihren Tentakeln vielfarbig das tiefe Blau durchpflügen, auch die beinahe meditative Behäbigkeit der Wasserschildkröten und vor allem das majestätische Gleiten des Riesenrochens entlocken den Besuchern vielfache „Aahs uns oohs“.

Trotz des Staunens empfiehlt es sich, in diesem Raum einen Moment der Stille zu genießen, den Blick schweifen zu lassen, sich von der Atmosphäre dieser nachempfundenen Unterwasserwelt ganz gefangen nehmen zu lassen: Es ist ein schöne, eine äußerst fragile Welt, bedroht, wie so vieles, von Menschenhand und kann doch nur durch sie erhalten und gerettet werden. Der Besucher spürt: diese Art Informationszentrum macht Sinn.

Tritt man dann wieder hinaus in die blendende Sonne und lässt den scharfen Atlantikwind die Haare durchpusten, ist man einen Moment fast wie blind und doch ganz erfüllt und tief berührt. Wie schön, das dieser Ausflug in die Unterwasserwelt ganz umsonst zu haben ist.

Dieser Text erscheint im Sommer in der neuen Inselbroschüre "La Palma para ti" mit Infos für Besucher und Residenten der Insel. Von hier aus wünsche ich der Macherin des Blattes alles Gute und viel Erfolg!

Freitag, 9. Mai 2008

Es wächst und blüht

So einen Garten völlig neu anzulegen ist schon ein Abenteuer.
Zunächst muss man sagen, dass wir gar nicht wussten, wie groß der Garten ist und wo genau sich der Zugang dazu befindet. Unser Kanarenhaus stand schließlich mindestens zehn Jahre leer und derweil hatten Gesträuch und Gestrüpp die absolute Herrschaft übernommen, man sah nichts! Da das Haus am Hang gebaut ist, liegt der Garten auf der nächsten „Etage“ unter uns, aber wie tief genau war das? Anfängliche Überlegungen, einfach mal ins Gestrüpp hinabzuspringen und nachzuschauen, haben wir –zum Glück – nie realisiert, es wäre uns schlecht bekommen, denn es geht locker drei Meter hinab, bis man den Boden erreicht. Also suchten wir nach einem Zugang, es musste ja irgendwo einen geben.
Und wie weiland Howard Carter bei der Entdeckung des Grabes von Tutenchamun rief eines Tages jemand von hinterm Haus: „Ich habe eine Treppenstufe gefunden!“ Also wurde Stück für Stück das Gestrüpp geschnitten und tatsächlich führte eine Treppe hinab, aber am Fuß derselben herhob sich ein neues Hindernis, fast unüberwindlich, wie es schien: ein gigantischer Kaktus mit dicken, verholzten Strünken versperrte den weiteren Weg. Aber was kann schon entschlossene Männerhände stoppen? Ein Weg wurde freigeschlagen bis man schließlich auf den eigentlichen Garten stieß, der freilich nur ein zugestrüpptes Stück Terrasse war. Hier hieß es nun: Totalrodung!

Nachdem (fast) kein Hälmchen mehr stand ergab sich das nächste Problem: der Boden war abschüssig. „Meine Kunden rollen ohne Halt auf die nächste Etage tiefer!“ rief ich, da musste etwas geschehen. Ich packte einen Stock und zeichnete eine sich schwingende Linie entlang der Begrenzungen und Mauern, größere Mulden einplanend als Sitzecken für Kleingruppengespräche. Unser Helferlein, ein sehr fleißiger Nachbarsjunge, stach den Boden entlang der Linie ab und planierte so die Fläche, der Rest wurde Blumenbeet. Dann wurde das ganze fachmännisch, sprich original-palmerisch mit Trockenmäuerchen abgegrenzt und war fertig zum Bepflanzen.

Eine ganze Wagenladung voller großer und kleiner Pflanzen wurde gebracht und der Lieferant stöhnte vor Verzweiflung: den schwer beladenen Klein-LKW bekam er an unserer Steigung kaum zum Halten. Eine große Palme und ein mächtiger Drago waren und sind mein ganzer Stolz. Strelietzien mussten natürlich dabei sein und Aloe und eine große Agave war auch dabei. Alles war schnell eingepflanzt und nun galt es, den Rasen einzusäen. Die Sitzbereiche waren mit Lava-Granchon ausgefüllt, einer Art groben Sand, der aus kleinen Lava-Basaltsteinchen besteht. Rasenssamen hatten wir aus Deutschland mitgenommen. In weiser Voraussicht: wir Schäfchen! Deutscher rasen in palmerischem Klima, das kommt leider gar nicht gut. Zunächst breitet sich ein grüner Flaum aus, wie schön war das! Aber dann, nach dem ersten Calima-Ausbruch bekam der Rasen zusehends Löcher, gelbe Flächen und sieht nun aus wie ein gescheckter Gaul: schrecklich! Das muss sich ändern!
Wir befragten Pflanzen-Klaus, einen deutschen Rentner, der auf dem Flohmarkt in Los Llanos selbstgezogene Pflanzen verkauft und er wusste (natürlich) die Lösung: Elefantengras: “Das einzige, was hier geht, mein Schatz!“ versicherte er mir. Von einer kleinen Plaza in Los Llanos, wo dieser Bodendecker als dicker Teppich wächst, nahmen wir schon mal ein paar Schösslinge mit und nun beobachten wir täglich, ob und wie es wächst. Am Wochenende holen wir von Klaus noch hundert weitere Stecklinge.

Seminare: immer wieder anders, immer wieder neu

Es ist hat schon etwas von einer Wundertüte, so ein Seminar. Jedes mal macht man sich Gedanken: Was für Leute werden diesmal dabei sein? Werden sie nett sein? Werden sie sich untereinander gut verstehen? Werden sie mich mögen?

Ich glaube, man kann noch so lange im Seminargeschäft sein, man ist wohl nie ganz vor Lampenfieber gefeit. Und dann passiert es: es geht los, endlich lernt man sie kennen, die Leute, mit denen man nun einige Stunden oder auch Tage verbringen wird. Wie sehen sie aus? Wie ist ihr Erscheinungsbild, sind sie nett, freundlich, offen? Oder eher in sich gekehrt, still, schüchtern? Wer bringt welchen Background mit, was wissen sie schon? Wer weiß vielleicht auch mehr über einzelne Themen als ich selbst?

Auf jeden Fall ist es immer wieder neu, immer wieder ein Abenteuer, sich auf neue Menschen einzustellen und es kostet viel Energie. In diesem Blog möchte ich ein wenig aus meinem Fundus erzählen, von Begegnungen der interessanten, der amüsanten, der merkwürdigen und der denkwürdigen Art. Vielleicht ist es für den ein oder anderen nützlich oder hilfreich, vielleicht einfach nur interessant oder amüsant und erhellend. Bon Profit! sagt der Spanier.

managerSeminare stellt den Garten vor

Das freut das Herz des Selbstständigen (und ja auch wieder einmal Existenzgründers!): eine Pressemitteilung von mir fand Resonanz bei Deutschlands renommiertester und bekanntester Fachzeitschrift für Training und Coaching: den managerSeminaren. Man wolle den Garten kurz vorstellen, teilte mir Redakteurin Sylvia Jumpertz mit und voilá, in der Maiausgabe stand es drin:

Paradies zum Anmieten

So sieht er aus, der Wunschtraum vieler Stressgeplagter: Palmen wiegen sich sachte im Wind, exotische Blumen verströmen betörende Düfte und der Blick fällt auf den blauen Ozean. Die Beraterin Dorothe Fritzsche will die Verwirklichung dieses Traumes Menschen mit Stresssyndromen und Erschöpfungszuständen, aber auch Menschen, die einfach nur an Selbstreflexion interessiert sind, möglich machen: Sie eröffnet auf der Kanareninsel La Palma im September 2008 eine neue Destination für Coachings, Seminare und Workshops, die mit einem besonderen Highlight aufwartet: einem Seminargarten mit Panorama-Ausblick auf den Atlantik.Zum „Jardin de Vida“ gehört zudem ein hundert Jahre altes restauriertes kanarisches Haus, das mit seinem Salon und seiner Bibliothek bei ungünstigerer Witterung als Coaching- oder Trainingslocation genutzt werden kann. Fritzsche will in ihrem neuen Domizil unter den Motto „Wellness für die Seele“ selbst Seminare und Coachings mit dem Schwerpunkt Entspannung anbieten. Doch sie vermietet die Location auch an andere Trainer und Berater, die ihren Teilnehmern ein angenehmes Ambiente bieten wollen. Die Nutzungsgebühr beträgt (u.a. inklusive eines Shuttleservice von der jeweiligen Unterkunft im nahe gelegenen Ort Fuencaliente zum Garten und zurück) 280 Euro pro Wochentag bzw. 350 Euro an Samstagen, Sonn- und Feiertagen.



Der Link zum Original: www.managerseminare.de/archiv


Vielen Dank dafür!

Donnerstag, 8. Mai 2008

Coaching: Entscheidungen treffen im Tetralemma

Tetra-was? Na, Tetralemma!, denn jede Entscheidung hat vier Seiten, oder besser gesagt, eigentlich fünf.

Wann und wer kann´s nutzen? Eigentlich jeder, der eine Entscheidung zu fällen hat und und schon alle optionen vorwärts, rückwärts, seitwärts ,ran überlegt hat und zu keinem Ergebnis gekommen ist. Hier gilt: der Körper weiß es zuerst, was richtig ist und den können wir befragen. Vorausstezung: auf den Positionen darf nicht überlegt werden, wie das geht und ob das richitg ist, nür spüren: wie fühlt sich die Position an? Nur auf die Körpersignale hören! Nicht nachdenken! Nicht zu lange auf der Position bleiben, nicht mehr als drei Durchläufe, dann sollte es klar sein. Eignet sich vornehmlich bei Entscheidungen zwischen zwei Optionen.

Und so gehts´s:



Mit Bodenankern (Metaplankarten) werden über Kreuz die Positionen "Das Eine", gegenüber "Das Andere", sowie "Beides" und "Keins von Beiden" ebenfalls gegenüber auf den Boden ausgelegt. Außerhalb des Kreuzes liegt die fünfte Position "Dies nicht und auch das nicht". Der Klient stellt sich auf jede der Positionen (beginnend mit "Das Eine") und erspürt, wie er sich auf der jeweiligen Position fühlt. Zuletzt die fünfte Position. In der Regel durchläuft der Klient die Positionen bis zu drei Mal, bis klar ist, welche Position sich am besten anfühlt. Wichtig ist, dass keine mentale Bearbeitung während des Prozesses stattfindet. Funktioniert auch als Selbstcoaching.



Probiert es mal aus! Ist spannend, hilfreich und einfach zu machen. Viel Spass!

Weitere Coaching-Tools (auch von mir) findet Ihr auf www.mwonline.de, Ideenfabrik

Coaching: my life!

Eigentlich bin ich eher eine Spätberufene in Sachen Coaching, aber eine Berufene!
Im Rückblick erscheint es mir immer wieder, als habe mir jemand gleich eine ganze Reihe Türen, um nicht zu sagen "Scheunentore" aufgerissen und mir den Blick in eine unendlich weite und vielfältige Landschaft eröffnet. Eine Landschaft, in der ich freilich selbst meinen Weg suchen und finden musste. Aber dei Wahl und Auswahl der Ausbildungen war in der Rückschau ein guter Mix. Am meisten profitiert - auch für meine eigene Arbeit - habe ich unzweifelhaft von der Ausbildung bei Frau Dr. Astrid Schreyögg über die Deutsche Psychologenakademie in Berlin (www.dpa-bdp.de, www.schreyoegg.de ). Eine Frau, die mich in ihrer unverfälschten und direkten Art ungeheuer beeindruckt hat. Ihre Authentizität ist für manchen irritierend, für mich unendlich befreiend. Dafür bin ich bis heute dankbar. Ihr wissenschaftlicher Background ist in Breite und Tiefe enorm und hat mich heftig ins Schwitzen gebracht: wer war nochmal Max Weber? Selten habe ich jemanden erlebt, dessen hohe wissenschaftliche Qualität so nonchalant und dabei so effizient daherkommt. Auch bei der Auswahl der Tools (einige stelle ich hier noch vor, andere finden sich bereits auf www.mwonline.de in der Ideenfabrik Coaching) habe ich von dieser Ausbildung den größten Gewinn mitgenommen.

Ein weiterer ganz wichtiger Puzzlestein für meine Coach-Werdung war die Aufstellungsarbeit von Rolf Lutterbeck (www.rolflutterbeck.de )erleben zu dürfen, der mittlerweile auch beim Metaforum (www.metaforum.com )mitmacht. Hinzu kommen weitere Seminare und Kurse, Kollegenworkshops bei meinem Coaching-Verband ICF (International Coach Federation), dem ich relativ bald beigetreten bin (www.coachfederation.org ). Neben ausführlichem Literaturstudium, Austausch mit Kollegen und Internetrecherchen (www.coaching-report.de , www.mwonline.de , www.managerseminare.de ) heißt es dann: tun! Sprich coachen.

Ewiger Frühling auf La Palma?

Wer kennt es nicht, der sagenhafte andere Name der Kanaren: Inseln des ewigen Frühlings?

Nun, noch sind wir Neulinge auf La Palma, noch haben wir ein ganzes Jahr in seinem Lauf hier erlebt, aber den Winter haben wir wohl hinter uns und das eigentliche Frühjahr ist noch nicht zu Ende. Der Winter auf La Palma beginnt im Januar und dauert geht bis Ende März. Es ist kühl, der Morgen beginnt mit 15 Grad und wenn es nur Wolken am Himmel gibt, bleibt es auch dabei. Sobald jedoch die Sonne sich zeigt, steigt das Thermometer auf gut und gerne 20 bis 22 Grad, bei wenig Wind fühlt es sich auch durchaus noch wärmer an. Und dann regnet es, manchmal dauert das drei Tage und es wird richtig nass und auch im Haus fühlt es sich feucht an. Da freut es einen, wenn man was zum Wärmen hat. Richtig warm wird es aber auch im Winter, wenn der Calima weht. dann ist es bereits morgens um acht 25 Grad warm und steigert sich bis 30 Grad. Im Winter ist das durchaus angenehm. Und äußerst trocken. Da heißt es für Mensch, Tier und Pflanzen: trinken, trinken, trinken.

Ab April wird es wärmer, die Sonne scheint noch öfter und es wird einem schnell richtig warm, vor allem wenn man mit einer dunklen Hose in der Sonne sitzt...

Immer wieder überrascht uns hier das Wetter: morgens noch schön, der Himmel blau und scheinbar nicht zu trüben, eine Viertelstunde später schieben sich dunkle Wolken über die Insel und wenn man Pech hat, regnet´s dann auch. Genauso schnell, wie es kommt, geht es dann aber auch und es könnte sein, dass man am Nachmittag noch ein Sonnenbad nehmen kann. So ist La Palma!

Ich blogge, also bin ich?

Es hat ja etwas gedauert, mich auch in die Reihe der Blogger einzustellen, nun aber, jetzt ist es also getan!
Warum? Ich denke, es wird eine schöne Plattform geben für Menschen, die sich für La Palma interessieren, die sich, so wie ich selbst ja nun auch, für Coaching interessieren, Menschen, die Seminare geben und für Tipps aus der Praxis für die Praxis dankbar wären. Für Menschen, die Lust haben, an meinen Denkeleien hier auf der Insel teilzuhaben, am Werden und Wachsen in meinem wunderbaren Seminargarten Anteil zu haben.

Auch dieser Blog wird erst werden und wachsen und ich bin sehr gespannt auf diese Entwicklung.

Wer jetzt schon mehr über meine Arbeit erfahren möchte, der schaue doch mal hier nach: www.auszeit-la-palma.de

Da gibt es auch eine wunderschöne Fotogalerie zu La Palma (Infos zu La Palma).