Freitag, 16. Mai 2008

Coachingtool: der leere Stuhl

Und hier ist ein weiteres Tool für die Coachingpraxis:


Das Tool kommt aus dem Psychodrama/Gestalttherapie und eignet sich sehr gut bei Klärung konfliktgeladener Beziehungen oder zur Vorbereitung schwieriger Gespräche. Es eignet sich auch sehr gut, um den Klienten erkunden zu lassen, wie sein Gegenüber fühlt und reagiert. So kann er den möglichen Gesprächsverlauf besser einschätzen und seine eigenen Rolle im Gespräch trainieren.

Vorgehensweise: Der Klient nimmt auf einem Stuhl Platz, ihm gegenüber steht ein leerer Stuhl. Der Coach steht halb hinter dem Klienten. Er bittet den Klienten, das Gegenüber möglichst genau zu beschreiben: Aussehen, Körperhaltung, Mimik. Der Klient soll dann dem imaginierten Gesprächspartner zunächst sein Anliegen schildern (direkte Du/Sie-Ansprache), dann wechselt er auf den anderen Stuhl und ist jetzt die andere Person. Nach einer kurzen Einfühlung (der Coach steht wieder hinter dem Klienten und kann hier unterstützen, indem er kurz nochmal das Gesagte zusammenfasst: Sie sind jetzt Herr/Frau XY, Sie habe gerade gehört, was Herr/Frau Klient gesagt hat, was meinen Sie denn jetzt dazu?) soll der Klient unmittelbar aus der übernommenen Rolle in der direkten Anspracheform antworten. Nach diesem ersten Rollentausch kann man nun weitere Rollentausche in Dialogform durchführen, der Coach steht immer hinter seinem Klienten! Er kann den Dialog unterstützen, auf Gesagtes hinweisen, den Klienten auffordern, sich klarer zu artikulieren etc. Man kann aber auch nach dem ersten Rollentausch auf die Metaebene gehen und zunächst auswerten, was der Klient in der Rolle des anderen gespürt hat, wie er sich selbst als Gegenüber erlebt hat, welche Assoziationen, welches Verständnis er dadurch gewonnen hat.

Das Tool wurde auf der Plattform http://www.mwonline.de/ in der Ideenfabrik vorgestellt.

Viel Spass beim Ausprobieren!

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