Dienstag, 19. August 2008

La Palma und seine Vulkane - nichts als Weite und Stille


Zwar ist sie die drittkleinste der Kanarischen Inseln, verfügt aber über den größten Senkkrater der Welt. Sie ist eine der steilsten Inseln des Planeten und hat als einzige des kanarischen Archipels einen noch immer nicht erloschenen Vulkan, der auch als letzter ausbrach: 1972 der Teneguia im Süden der Insel. Grund der vulkanischen Entstehung ist die sog. Kontinentaldrift zweier tektonischer Platten: der des Atlantiks und der Afrikas. Sie schwimmen auf einem gigantischen Magmastrom, einem sog. „hot spot“ und reiben aneinander. Der Erdmantel ist hier heißer als anderswo. Immer wieder kommt es zu Vulkanausbrüchen, jedoch sind auf La Palma noch nie Menschen dabei zu Schaden gekommen. Dem Vulkanismus hat La Palma nicht nur seine Existenz zu verdanken, sondern er verleiht dieser kleinen Insel auch ihr ungewöhnliches Landschaftsbild. Beherrscht wird sie von der Caldera Taburiente. Man nimmt an, dass es sich ursprünglichen um ein Ensemble von mehreren kleinen und einem gewaltigen Vulkan handelte, dessen 3.500 Meter hoher Dom vor mehr als 10 Millionen Jahren zunächst einstürzte. Die Kraterränder erodierten dann in den folgenden Jahrmillionen zur heute faszinierenden Naturschönheit der Caldera. Ihre Hänge steigen bis auf 2.426 Meter auf, ihr Inneres ist von Schluchten zerfurcht. Ein Paradies für Wanderer. Südlich der Caldera erstreckt sich dann ein Höhenzug wie ein Rücken hinunter zur Südspitze der Insel, übersät mit Vulkankegeln: die Cumbre Nueva und die Cumbre Vieja. Wer bis in den Süden kommt, erreicht den jüngsten und größten Lavastrom, der sich vom Teneguia ins Meer erstreckt. Hier zeigt sich die Vulkanische Landschaft in seiner extremsten Form: bizarre Schlackefelder, sich auftürmende Basaltbrocken und feinerer Lavasand begleiten den Wanderer am Teneguia vorbei bis hinunter ans Wasser. Der große Bruder des Teneguia, der Vulkan San Antonio bietet von seinem Kraterrand einen beeindruckenden Ausblick auf den rot-braunen Teneguia und das Lavafeld. Obwohl dieser letzte Vulkanausbruch gerade erst etwas über dreißig Jahre her ist, haben die Palmeros sich das Land bereits wiedergeholt: rund um den Teneguia wachsen die aromatischen Trauben, die den bekannten Teneguia-Wein ergeben und an der Küste erstrecken sich große Bananenplantagen.

Die Inselgruppe der Kanaren insgesamt liegt am östlichen Rand des sog. Kanarischen Beckens, das bis auf 6500 Meter Tiefe abfällt. Das Becken besteht aus einem kleineren Nordbecken und einem größeren Südbecken, an dessen östlichen Rand sich die Kanaren erheben. Was wir heute als die Kanarischen Inseln sehen, ist nur 5% des gewaltigen unterseeischen Kanarengebirges, ohne Frage sehr schöne 5%.

Schweigen am Vulkan


Wer sich der Faszination der vulkanischen Landschaft einmal auf besondere Weise nähern möchte sei hier auf ein besonderes Angebot aufmerksam gemacht: Im Rahmen ihres Seminarangebots in dem wunderschön gelegenen Seminargarten „Jardin de vida“ in Fuencaliente biete ich eine dreitägige Veranstaltung unter der Titel: „Stille Tage auf La Palma“ an. Im Zentrum steht dabei das Schweigen. Während sich die Teilnehmer am ersten Tag dem Thema behutsam nähern steht am zweiten Tag eine Schweigewanderung durch die Vulkanlandschaft des Südens auf dem Programm. Über sanft sich wellende Hügel, immer wieder durchsetzt von Lavabrocken und bizarren Schlackeformationen gehen wir vom Teneguia hinunter ans Meer. Diese Landschaft ist Urgewalt, ist Leere, ist Weite, ist Stille. Wir lauschen dieser Stille um uns, nehmen sie in uns auf, so dass sich die Stille auch in uns ausbreiten kann. Immer wieder halten wir an, suchen uns einen Platz, an dem wir ganz für uns sein können, das mächtige Panorama still betrachtend. Zum Abschluss lädt uns der Atlantik zum baden ein. Der dritte Tag bietet die Möglichkeit das Erlebte noch einmal zu reflektieren. Infos unt er

Keine Kommentare: