Montag, 28. Juli 2008

Rezensionen managerSeminare (Juli) und Meta III

Diesmal hat es sehr lange gedauert, bis das ManagerSeminare-Heft vom Juli bei mir eintrudelte. Zu lange. Laut Verlag wird es wohl per Schiff geliefert und nicht per Luftpost. Was das heißt ist ja wohl klar. Nicht? Nun der Weg ist ziemlich lang hierher: vom Versandhaus (in der Schweiz!) bis zum nächsten Hafen (Hamburg?), wahrscheinlich per Post, dann ab in den Container, Verschiffung nach - nein nicht La Palma!, ach was!, nach Teneriffa! Da tobt die Welt! Aber La Palma? Vielleicht wird es in Teneriffa noch umgeladen, wer weiß…Dann von Teneriffa nach La Palma (offiziell nennt sich das doppelte Insellage). Wir sind in Santa Cruz, aber von da aus ist es noch weit bis nach Fuencaliente und wer weiß ob Santa Cruz nicht wieder mal eine Fiesta hat, dann arbeiten die nicht in der Post. Also irgendwann ist es in Fuencaliente und ist dann immer noch nicht hier, denn der Postbote kommt normalerweise dreimal die Woche ans Haus. Machte in diesem Fall summa summarum fast vier Wochen Postweg. So ist das, wenn man weit weg von Germany wohnt. Aber Gott sei Dank gibt es doch noch Internet. Zwar haben wir hier kein ADSL, das würde den Beitrag sprengen, wenn ich das erzähle! Aber dennoch, wir sind im Kontakt mit der Welt, wenn auch nicht sooo schnell und das heißt: ab jetzt besorge ich mir die Original-Artikel online. Darauf hätte ich schon früher kommen können? Stimmt.

Hier die Themen des Juli-Heftes:

1. Semantik trifft E-Learning – wie semantische Netze das Lernen on demand ermöglichen
2. Anforderungen an die moderne Rede – wie man aus langweiligen Zahlenkolonnen-Vorträgen Rede-Events macht
3. Manager auf der Matte- Businessyoga
4. Lernen statt trainieren – Ergebnisse der ASTD-Konferenz 2008
5. Problem erkannt – doch nicht gebannt – Demographischer Wandel
6. Experiment geglückt - Erstes Scope-Camp zur Zukunft des Lernens und Arbeitens


Metarezension III

Offenbar geht nichts mehr in dieser Welt, was größer ist als ein Häppchen. Das trifft auf Zeitungsartikel genauso zu wie auf Wissenseinheiten. Das Prinzip klein, schnell, flexibel ist gefragt. Dalli,dalli wir müssen uns schnellstens informieren, auch das Lernen muss jetzt schneller werden. Kleinste Informationseinheiten müssen her, für anderes ist keine Zeit. Was länger dauert ist einfach langweilig, das gilt auch fürs Reden. Eventmäßig muss es sein, der Zuhörer will unterhalten werden! Edutainment allerorten! Nicht dass ich das alles völlig falsch finden würde. Auch ich möchte mich nicht durch den Dschungel eines langwierigen Lernprogramms schlagen müssen, wenn mich eigentlich nur ein, zwei Aspekte interessieren und natürlich ist nichts furchtbarer als Redner, die stur vom Blatt lesen, mit Zahlenreihen um sich werfen und das ganze in einer maßlosen Powerpoint-Präsentation ertränken. Und dennoch drängt sich da der Gesamteindruck auf, es gelte nur noch so schnell wie möglich, so unterhaltsam wie möglich. Und was ist bitte mit Nachdenken – in Ruhe? Reflektieren mit Tiefgang? Hintergründe beleuchten zum besseren Verständnis? Dafür gibt es demnächst Business-Yoga! Da lernt man zur Ruhe zu kommen. Wer das gut übt, kann es ziemlich schnell erreichen, sozusagen Ruhe – on demand! Also wenn Sie, lieber Leser, geneigte Leserin mal was anderes brauchen, rufen Sie mich an. Ich biete so was in Seminarform an, weit weg von der Häppchen-Welt. Mit viel Zeit und Ruhe.

Aber es gib noch etwas, das fällt mir auf bei meiner ms-Lektüre: Es gibt offenbar furchtbar viele Dinge, die so einfach zu handhaben wären, von denen man so sehr profitieren könnte, die man einfach tun könnte, ohne Aufwand, weder finanziell noch personell, aber keiner tut´s oder zu wenige. Dazu gehören Dinge wie: mehr Vertrauen in die Selbstverantwortung der Mitarbeiter (Thema: Selbstgesteuertes Lernen in Wissensnetzen), Wertschätzung (Wertschätzung! Wertschätzung!) der Mitarbeiter (egal wie alt!!), und noch mal Vertrauen (Stichwort Teambesprechungen als Lernfeld nutzen). Da möchte man tief aufseufzen und sagen: Leute, das geht doch auch so, da muss nur das Denken die Richtung ändern! Wieviel Nutzen könnte daraus erwachsen! Die eingewanderte Palmera schüttelt den Kopf und blickt auf den blauen Ozean, es könnte alles so schön sein!

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